Bauen im Bestand:


Wohnen im Ställchen (2012) - 54636 Ehlenz

Wohnen im Ställchen (2012) - 54636 EhlenzWohnen im Ställchen (2012) - 54636 EhlenzWohnen im Ställchen (2012) - 54636 EhlenzWohnen im Ställchen (2012) - 54636 Ehlenz

Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung wurde das Anwesen in der Ortsmitte von Ehlenz nicht mehr ausreichend genutzt. Neben dem alten Wohnhaus gab es einen Stall mit Heuboden, ein kleines Ställchen mit Holzlager und eine Dunglege. Das ursprüngliche Dorfschulhaus, zwischenzeitlich als Scheune genutzt, nahm den restlichen Teil des Grundstücks ein. Schnell wurde klar, dass ein qualitätvolles Wohnen nur durch den Abbruch einzelner Gebäudeteile möglich wird.

Auf dem einst vollkommen zugebauten Grundstück entstand inmitten des Ortes ein Wohngebäude mit Platz für drei Wohneinheiten und angemessenen Freiflächen. Die erhaltene Bausubstanz wurde energetisch verbessert. Darüber hinaus wurde ein begrünter Hof geschaffen, der sich positiv auf das Ortsbild und den Straßenraum auswirkt.

Der Abbruch der großen Scheune machte Platz für einen Garten und eine Terrasse. Das schiefergedeckte Wohnhaus wurde grundlegend modernisiert und die Decke zum Speicher sehr gut isoliert. Für die neue Wohnnutzung wurden in der Giebelwand des ehemaligen Stalls zwei großzügige Fenstertüren eingebaut. Zur Straße entstanden drei Stellplätze, die von zwei Apfelbäumen eingefasst sind.

Da die Außenwand des seitlichen Ställchens rund 2,5 Meter zurück lag, sollte die Lücke zum Nachbargebäude mit einer neuen Außenmauer aus Dämmsteinen geschlossen werden. In diesem neu geschaffenen Raum führt heute eine neue Treppe aus Stahl und Holz in die oberen Ebenen. Als „Haus im Haus“ bilden nach wie vor die alte Stalltür und das Stallfenster die Öffnungen der heutigen Küche. Das marode Schieferdach wurde wie beim Stall durch ein anthrazitfarbenes Ziegeldach ersetzt.

Durch die Weiternutzung der Gebäudesubstanz konnte einem Leerstand in der Ortsmitte entgegen gewirkt werden. Die drei zeitgemäß gestalteten Wohneinheiten nutzen die vorhandene Infrastruktur, und eine Ausweisung zusätzlichen Baulandes war nicht notwendig. Mit beispielhaften Projekten wie diesem, kann eine Entleerung der Ortskerne und eine Abwanderung in vorgelagerte Neubaugebiete vermieden werden. Das Ortsbild behält seine örtliche Identität.

Architekt / Bauherr:
Detlef Kleintitschen, Ehlenz

Die Veröffentlichung in den Kreis-Nachrichten des Eifelkreises Bitburg-Prüm:

pdfEhlenz Wohnen im Ställchen-Kleintitschen-Detlef188.12 KB