Bauen im Bestand / Modernisierungen:

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Modernisierung Pfarrhaus (2013) in 54647 Dudeldorf-Ordorf

Das ehemalige, um 1730 entstandene Pfarrhaus in Dudeldorf-Ordorf stellt mit dem Kirchenbau und dem ummauerten Garten ein ortsbildprägendes Ensemble und herausragendes zeitgeschichtliches Dokument des traditionellen Bauens in der Eifel dar.

Anders als beim klassischen Trierer Quereinhaus befindet sich der Eingang des Wohnhauses auf der Giebelseite. Diese tritt architektonisch als repräsentativster Teil des Gebäudes in Erscheinung.

Der Zugang führt über einen Hof und eine dominante  Treppenanlage auf eine, dem Eingang vorgelagerte, erhöhte Terrasse. Die symmetrisch angeordneten Fenster und die zentral platzierte Eingangstür gliedern die breite Giebelfassade in fünf Achsen.

Das Gebäude weist einen, sogenannten Treppengiebel auf, der in einigen Orten in der Südeifel durchaus typisch und prägend war. Kennzeichnend für derartige Giebelausbildungen ist die über die Dachfläche hinaus geführte und treppenartig abgestufte Giebelwand mit einer oberen Abdeckung aus heimischem Naturstein. Derartige Treppengiebelhäuser sind in der Eifel leider bereits sehr selten geworden.

Nach Wegfall der ursprünglichen Nutzung wurde das Anwesen von Edith und Josef Pallien aus Dudeldorf erworben, die - wie zuvor bei einem Trierer Quereinhaus in Pickließem – das Gebäude fachkundig saniert haben.

Die notwendigen Eingriffe erfolgten unter strengen denkmalpflegerischen Gesichtspunkten mit dem vorrangigen Ziel, den authentischen und ursprünglichen Zustand des Gebäudes möglichst weitgehend  zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Dabei wurde u.a. auf aus Abbruchmaßnahmen stammende Bauteile und Materialien zurückgegriffen, welche aufgearbeitet und  hier wieder eingesetzt wurden. Darüber hinaus wurde auf eine, den traditionellen Handwerkstechniken entsprechende Ausführung besonders geachtet.

Für die Bauherren war es wichtig, auch das Umfeld dem denkmalgeschützten Pfarrhaus anzupassen. Dabei wurde der störende Jägerzaun entfernt und durch eine Natursteinmauer aus alten Sandsteinen  ersetzt, die das Erscheinungsbild der Außenanlage abrundet. Heute präsentiert sich das ehemalige Pfarrhaus als Kulturdenkmal, das nach fachgerechter Sanierung heutigen Ansprüchen an ein zeitgemäßes Wohnen gerecht wird.

Das Projekt belegt, wie durch den Erhalt  traditioneller Baukultur den Aspekten wie Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit oder Werthaltigkeit Rechnung getragen werden kann und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Identität des Ortes möglich ist.

Bauherr: Edith u. Josef Pallien, Dudeldorf

Fachkundige Beratung: Architekt Kleintitschen, Kreisdenkmalpfleger und Dipl.-Ing. Edgar Kiewel, Dorferneuerungsbeauftragter des Eifelkreis Bitburg-Prüm

Fotos: Herbert Mayer, Dudeldorf

 

Video des benachbarten Kutscherhauses: